• Was ist das Coronavirus?
  • Wie werden Coronaviren erforscht?
  • Coronavirus und Bluttest

Coronavirus: Symptome, Verlauf und Behandlung

Inhaltsverzeichnis von www.coronaviren.com

  • Was ist das Coronavirus?
  • Wie kann ich mich mit dem Coronavirus anstecken?
  • Wie ist der Verlauf beim Coronavirus?
  • Wie kann das Coronavirus nachgewiesen werden?
  • Wie wird die Infektion mit dem Coronavirus behandelt?
  • Wie kann ich mich vor dem Coronavirus schützen?
  • Ist das Coronavirus meldepflichtig?




  • Was ist das Coronavirus?

    Was sind Coronaviren? Coronaviren sind eigentlich eine ganze Familie von Viren, deren Vertreter bei Menschen oder Tieren verschiedene Erkrankungen auslösen.

    Der Verlauf der von Coronaviren ausgelösten Erkrankungen ist in der Regel mild, solange die entsprechende Virusart bei der Wirtsart bleibt, zu der sie „gehört“: So ist das menschliche Coronavirus einer der Erreger der umgangssprachlich als „Erkältung“ bezeichneten, zwar unangenehmen, aber für Menschen fast immer komplett harmlosen grippalen Infekte. Kritisch kann es werden, wenn eine Virusart von einer Wirtsart zu einer neuen überspringt. Das wird gewöhnlich dadurch verhindert, dass die verschiedenen Virusarten speziell an ihren Wirt angepasste Infektionsmechanismen haben, die bei Wirten anderer Arten nicht funktionieren. Da im Erbgut von Viren aber sehr häufig Mutationen auftreten, kommt es immer wieder auch zu Veränderungen, die ein Virus plötzlich infektiös für eine neue Spezies machen. Auf diese Weise entstand zum Beispiel der SARS-Ausbruch von 2003. Und genau das scheint auch bei dem neuartigen Coronavirus passiert zu sein, von dem im Moment alle sprechen.

    In diesen Tagen ist mit der Bezeichnung Coronavirus eigentlich immer das sogenannte Wuhan-Coronavirus oder neuartige Coronavirus gemeint (in Fachkreisen lautet seine Kurzbezeichnung nCv-2019). Mit dieser Anfang Januar 2020 in der chinesischen Stadt Wuhan erstmals identifizierten Coronavirus-Art haben sich seit Dezember 2019 über 7.800 Menschen, die meisten davon in China, infiziert, 170 Menschen sind gestorben (laut WHO, Stand 30. Januar 2020).
    Coronavirus und Fieber
    Dieses – oder, für den Zweck der aktuellen Debatte, das – Coronavirus verursacht einen fiebrigen Infekt der unteren Atemwege mit grippeähnlichen Symptome (Fieber, Muskelschmerzen und Abgeschlagenheit) sowie Atemwegsbeschwerden (trockener Husten, Kurzatmigkeit).

    Der Auslöser des aktuellen Coronavirus-Ausbruchs ist ein Verwandter des SARS-Virus, das 2002/2003, ebenfalls ausgehend von China, weltweit etwas über 8.000 Fälle einer gravierenden akuten Atemwegserkrankung verursachte. SARS-Fälle in Hongkong, Vietnam, Kanada, Taiwan und einigen weiteren Ländern lösten damals Pandemie-Befürchtungen aus, der Ausbruch wurde jedoch innerhalb eines halben Jahres fast vollständig eingedämmt und konnte im Mai 2004 offiziell für beendet erklärt werden. Seitdem sind keine SARS-Fälle mehr bekanntgeworden. Ebenfalls verwandt ist das MERS-Virus, das seit 2012 auf der arabischen Halbinsel immer wieder Atemwegserkrankungen verursacht, jedoch offenbar im Mensch-zu-Mensch-Kontakt wenig ansteckend ist (die meisten Erkrankungsfälle wurden auf Kontakt mit erkrankten Dromedaren zurückgeführt).

    MERS und SARS sind Coronaviren, die den Sprung über die Artengrenze vollzogen haben und für Menschen infektiös wurden (SARS stammt ursprünglich von einer in China heimischen Fledermausart). Das Gleiche gilt sehr wahrscheinlich auch für das Wuhan-Coronavirus.

    Weil das Wuhan-Coronavirus so neu ist, können Mediziner bei der Einschätzung der von ihm ausgehenden Gefahr auf keinerlei Erfahrungen zurückgreifen. Vergleiche mit SARS und MERS liegen aufgrund der Verwandtheit der drei Erreger nahe – jedoch deutet aktuell vieles darauf hin, dass das Wuhan-Coronavirus nicht ganz so ansteckend wie SARS ist und keine so schweren Krankheitsverläufe verursacht wie SARS und MERS. Mit der bislang beobachteten Letalitätsrate von ungefähr 2 % (SARS: 9,6 %, MERS: 38 %) scheint das neuartige Coronavirus zwar bedrohlich, aber nicht ausgesprochen tödlich zu sein.

    Gewissheit darüber gibt es heute jedoch noch nicht, Fahrlässigkeit in der Risikobeurteilung muss deshalb ebenso vermieden werden wie Panikmache. Alles, was wir über den Erreger wissen, wurde buchstäblich erst in den vergangenen Wochen am Krankenbett der Infizierten, in den Labors Überstunden machender Virologen und an den Computerarbeitsplätzen von Epidemiespezialisten herausgefunden. Wie ansteckend das neuartige Coronavirus ist, welcher Anteil der infizierten Personen Symptome entwickelt, wie man die Erkrankung am besten behandelt und wie die Prognose für die Infizierten letztlich einzuschätzen ist: Das alles ist größtenteils noch gar nicht genau bekannt.

    Dass trotzdem bereits Aussagen zu all diesen Fragen gemacht werden, ist natürlich gut so. (Auch die chinesische Regierung möchte ihren Fehler von 2003 – damals hatte China die Informationen über den Ausbruch monatelang zurückgehalten – diesmal offensichtlich nicht wiederholen.) Aber seien Sie sich bewusst: Bei den meisten Aussagen handelt es sich um vorläufige Antworten! Was heute als wahrscheinlich gilt, kann sich morgen schon als nicht zutreffend erweisen – und übermorgen eventuell doch wieder möglich scheinen. (So aktuell zu beobachten bei der Kontroverse um den Ursprung des Coronavirus-Ausbruchs.)




    Wie kann ich mich mit dem Coronavirus anstecken?

    Das Wuhan-Coronavirus kann von Mensch zu Mensch übertragen werden; auf welchem Weg genau die Ansteckung erfolgt, ist noch nicht bekannt, jedoch liegt es sehr nahe anzunehmen, dass die Infektionsmechanismen ähnlich sind wie bei anderen viralen Auslösern von Atemwegsinfekten.

    Wie kann ich mich mit dem Coronavirus anstecken? Wahrscheinlich wird das Coronavirus also auf zwei Wegen übertragen:

    1. über Hände und Schleimhäute: Das Virus gelangt durch direkten Kontakt mit Infizierten oder durch Berührung kontaminierter Oberflächen auf die Hände und von dort auf die Schleimhäute von Augen, Nase oder Mund.

    2. durch Einatmen winziger, in der Luft schwebender virenhaltiger Tröpfchen oder Partikel. Das Virenmaterial kann von Infizierten beim Atmen oder Husten freigesetzt werden, könnte jedoch auch von kontaminierten Oberflächen oder aus Fäkalien aufgewirbelt werden.

    Letzteres erscheint zunächst unwahrscheinlich – aber bei der SARS-Pandemie von 2003 wurden tatsächlich 321 in einem einzigen Wohnkomplex in Hongkong aufgetretene Fälle (sie gingen von einem Einwohner aus, der sich im Krankenhaus mit SARS infiziert hatte) auf virushaltige Aerosole aus dem Abwassersystem der Gebäude zurückgeführt, die aus den Toiletten ausgetreten waren. Allerdings waren die Bedingungen dort auch besonders ungünstig: Die Sifons, die normalerweise die Verbindung zwischen Toilette und Abwasserrohr mit einem Wasserpfropf versiegeln, lagen trocken, weil aufgrund eines Rohrbruchs kein Spülwasser lief.

    In Europa müssen Sie nicht befürchten, sich durch Kontakt mit Tieren mit dem Coronavirus anzustecken. Die ersten Coronavirus-Fälle dürften aber das Ergebnis eines Übersprungs vom Tier auf den Menschen gewesen sein. Zwei Drittel der zuerst Erkrankten arbeiteten auf einem Fischmarkt in Wuhan, auf dem auch Frischfleisch und lebende Exemplare zahlreicher Wildtiere, darunter Fledermäuse und Schleichkatzen – ein in China heimischer, katzenartiger Allesfresser – verkauft wurden. Es ist also denkbar, dass sich hier die Entstehungsgeschichte von SARS wiederholte: Der damalige Ausbruch wurde auf einen ganz ähnlichen Markt in der chinesischen Stadt Guangdong zurückgeführt; man nimmt heute an, dass das SARS-Virus aus Fledermäusen stammte und über Schleichkatzen zum Menschen gelangte.

    Jedoch blieb die Hypothese vom Huanan-Markt in Wuhan als primärer Infektionsquelle für den aktuellen Ausbruch nicht unwidersprochen: Für einige der frühesten Krankheitsfälle konnte nämlich keine Verbindung zum Markt nachgewiesen werden.




    Wie ist der Verlauf beim Coronavirus?

    Einer Infektion mit dem Wuhan-Coronavirus schließt sich eine Inkubationszeit an, die nach bisherigen, ungenauen Erkenntnissen zwischen einem und vierzehn Tagen liegt. Während der Inkubationszeit zeigen sich keine Symptome. Es wird vermutet, dass Infizierte während dieser Zeit bereits Virusabscheider sind und andere Personen infizieren können. Nicht bekannt ist, bei welchem Prozentsatz der Infizierten die Krankheit überhaupt zum Ausbruch kommt.

    Die anfänglichen Symptome der Infektion mit dem Coronavirus entsprechen in etwa denen einer leichten bis mittelschweren Grippe.

    Wie ist der Verlauf beim Coronavirus? Es treten auf:

    - Fieber (in 83 % der Fälle)
    - (meist trockener) Husten (82 %)
    - Kurzatmigkeit (31 %)
    - Muskelschmerzen (11 %)

    Viele Erkrankte entwickeln eine Lungenentzündung, die Atembeschwerden auslösen kann. Eine gefährliche Komplikation ist akutes Lungenversagen.

    Die Prozentangaben stammen aus einer medizinischen Fachveröffentlichung, die alle 99 vom 2. bis zum 20. Januar 2020 im Jinyintan-Krankenhaus von Wuhan behandelten Coronavirus-Fälle beschreibt. Da es sich um eine relativ kleine Patientengruppe handelt, können diese vorläufigen Zahlen von den noch zu ermittelnden Häufigkeiten in größeren Gruppen abweichen.

    Den typischen Verlauf der Coronavirus-Erkrankung kennen wir noch nicht. Die vorliegende Fachveröffentlichung berichtet über relativ viele ernste Komplikationen (17 %) und Todesfälle (11 %). Es ist jedoch wahrscheinlich, dass dieses Bild verzerrt ist: Die Patienten waren überwiegend ältere Menschen, von denen die Hälfte bereits an Vorerkrankungen litt. Weniger stark Betroffene hatten sich zu Beginn des Ausbruchs vermutlich nicht im Krankenhaus vorgestellt, da sie meinten, lediglich an einem normalen Virusinfekt zu leiden.

    Wir können davon ausgehen, dass die überwiegende Mehrheit der Infizierten die Erkrankung unbeschadet und etwa im gleichen Zeitrahmen wie eine Grippe (eine bis drei Wochen) übersteht. Genauere Angaben sind zur Zeit noch nicht möglich.




    Wie kann das Coronavirus nachgewiesen werden?

    Wie kann das Coronavirus nachgewiesen werden? Es stehen Labortests zur Verfügung, die das Wuhan-Coronavirus in einem Rachenabstrich oder in einer Sekretprobe innerhalb von 1,5 Stunden nachweisen können.

    Allerdings muss die Probe an ein entsprechend ausgerüstetes Labor geschickt werden.

    Wie der SPIEGEL am 28. Januar berichtete, können mittlerweile Universitätskliniken in ganz Deutschland den Schnelltest durchführen.




    Wie wird die Infektion mit dem Coronavirus behandelt?

    Eine antivirale Therapie (also ein Medikament, das das Virus hemmt oder unschädlich macht) steht für das neuartige Coronavirus noch nicht zur Verfügung. Krankenhäuser, in denen Infizierte behandelt werden, wenden aber testweise verschiedene Virostatika an.

    Wie wird die Infektion mit dem Coronavirus behandelt? Während der Körper sich mit dem Virus auseinandersetzt, kann die Behandlung der Symptome erforderlich werden. Von den ersten 99 Krankenhauspatienten erhielten fast alle zusätzlichen Sauerstoff bzw. Unterstützung beim Atmen (76 % durch eine einfache Nasensonde, 13 % durch eine Beatmungsmaske und 4 % durch einen Beatmungsschlauch). In schweren Fällen wurde eine Behandlung mit Steroiden, die Entzündungsreaktionen hemmen, und mit Immunglobulinen, die das Immunsystem unterstützen, angesetzt.

    Aktuell existieren jedoch noch keine erprobten und allgemein akzeptierten Leitlinien für die Behandlung.




    Wie kann ich mich vor dem Coronavirus schützen?

    Auch wenn es für Gewissheiten noch zu früh ist: Die Schutzmaßnahmen, die Infektionen mit Grippe und gewöhnlichen Erkältungen eindämmen, helfen wahrscheinlich auch beim neuartigen Coronavirus – und werden deshalb von der WHO empfohlen.

    - Abstandhalten zu Erkrankten, also sicherheitshalber zu allen Personen, die an Fieber und Husten leiden sowie

    Wie kann ich mich vor dem Coronavirus schützen? - Häufiges und richtiges Händewaschen - gemeint ist gründliches Waschen mit Seife und fließendem Wasser; sind die Hände nicht sichtbar verschmutzt, kann alternativ eine alkoholbasierte Handdesinfektionslösung zum Einreiben angewendet werden.

    Ein Mundschutz aus Papier oder Stoff ist kein sicherer Schutz gegen eine Virusinfektion; um Tröpfcheninfektionen wirklich wirkungsvoll abzuwehren, benötigen Sie einen Mundschutz der FFP-Klasse 2 oder 3. So ein Mundschutz wird derzeit in Deutschland nur für Krankenhauspersonal empfohlen, das mit Infizierten und Verdachtsfällen zu tun hat.

    Eine Impfung gegen das Wuhan-Coronavirus steht derzeit noch nicht zur Verfügung.

    Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt Personen, die in ein Risikogebiet reisen müssen, die Grippeschutzimpfung mit dem aktuellen Impfstoff für die Nordhalbkugel. Diese Impfung bietet keinen Schutz gegen das Coronavirus, soll aber vermeiden, dass unnötig Grippeinfektionen als Coronavirus-Verdachtsfälle klassifiziert werden.

    Im Übrigen sind bislang in Deutschland lediglich vier Coronavirus-Fälle in Bayern bestätigt; alle gehen auf den Kontakt mit einer erkrankten Dienstreisenden aus China zurück. Das Risiko, sich hier im Land zu infizieren, ist daher aktuell extrem gering.

    Für Reisen in die Provinz Hubei hat das Auswärtige Amt eine Teilreisewarnung ausgesprochen.




    Ist das Coronavirus meldepflichtig?

    Ist das Coronavirus meldepflichtig? Meldepflichtig sind bestätigte Infektionen mit dem Wuhan-Coronavirus ebenso wie Verdachtsfälle. Als Verdachtsfall gelten Patienten mit den Symptomen einer Atemwegserkrankung, die innerhalb der letzten zwei Wochen vor Erkrankungsbeginn Kontakt mit einer Person hatten, bei der die Infektion mit dem Wuhan-Coronavirus bestätigt wurde, sowie Patienten mit entsprechenden Symptomen, die sich innerhalb der letzten zwei Wochen vor Erkrankungsbeginn in einem Risikogebiet aufgehalten haben (derzeit fällt darunter nur die chinesische Provinz Hubei, in der sich die Stadt Wuhan befindet).

    In diesen Fällen sind Ärzte und medizinisches Personal verpflichtet, die Erkrankung bzw. den Verdachtsfall namentlich an das zuständige Gesundheitsamt zu melden.


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